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Aus der Traum..

Aus der Traum, dass wir neben dem Rollatorweg einige out-door Fitness-Geräte in dem schönen Garten aufstellen könnten. Unglaubiges Schauen bei meiner Präsentation und dann kommt der KILLER NUMMER 2 IN DEUTSCHLAND:

Aber wie geht das Versicherungstechnisch????? – wobei an jedem Spielplatz ein Schild steht, dass man auf eigener Gefahr dort aktiv ist und normalerweise ist jeder Mensch in diesem Land versichert

    aber jetzt kommt der KILLER NUMMER 1:

    Aus datenschutztechnischen Gründen geht das nicht.

    Bei diesem Argument kriecht jeder unter den Tisch und versteckt sich..

    Also ade Fitnessgeräte – ich hatte es mir so schön vorgestellt: draussen auf dem Rasen an der – in Zehlendorf noch – frischen Luft einige Übungen zu machen. Mann o Mann, ist dieses Land kompliziert.. Aber als Trost kann ich mir ja ausdenken, dass es eh zu teuer geworden wäre wobei es doch eigentlich höchste Priorität hat, uns Alten zu aktivieren.. oder??

    Ich will auch..

    In meiner TV-Lieblingsserie „Die jungen Ärzte“ (ja, jetzt habe mein unglaubliches, intellektuelles Niveau verraten..) stöhnt der schöne junge Arzt „Schweiss“ und schwups kommt ein wunderschönes Wesen mit einer kühlen Kompresse aus dem Nichts und tupft dem Arzt seine Stirn (tolle Sprachkombi, gell..). Sowas möchte ich jetzt bei diesen Temperaturen auch haben, einen wunderschönen Arzt, der mir auf Schritt und Tritt folgt und dem ich nur „Schweiss“ vorstöhnen kann und schwups ist alles paletti. Aber nee, ich trabe vom Einkaufen nach Hause, der Schweiss läuft dem Gesicht hinunter, über die Brillengläser, der Rücken ist nass und wie frisch fühlt man sich wohl dabei? MIR IST ES ZU HEISS! IN ECHT!

    Flurfunk ist in Ordnung..

    Jetzt kann ich mich getrost zurücklehnen, der Flurfunk ist in absoluter Top-Ordnung. Nachweis? Ich habe den schwarzen Hautkrebs bekommen – ist ja auch kein Wunder, so wie wir in Schweden uns als Teenager gesonnt haben. Wer nicht dunkelbraun war zum Schulbeginn im Augst hatte einen miesen Urlaub gehabt und deshalb war es lebensnotwendig braun zu sein und so lagen wir auf den Felsen und besprühten uns mit mitgebrachtem Salzwasser. Sonnencreme? Das war nur was für alte Tanten und Warmduscher.

    Naja, wenn man so schluderig mit seinem Leben umgeht hat man wohl selber Schuld und jetzt haben sie eine erste Schneidung/Grabung an meinem Hals veranstaltet und mich schmückte ein grosses Pflaster am Hals. Wenn man mich fragte was da wohl los sei habe ich kess gesagt „Knutschfleck“ und da wusste manch eine nicht was man darauf antworten sollte. Ich habe gegrinst.. Aber mich haben Bewohner angesprochen, die ich niemals gesehen habe, geschweige denn mit ihnen gesprochen habe, wie es mir so ginge und da konnte ich feststellen dass der Flurfunkt scheinbar sehr gut funktioniert. Würde ja allzu gerne wissen, was ansonsten noch hier im Altersheim unterwegs ist..

    Männer mit zu grossen Sackos

    Hier im Altersheim wohnt unter anderem ein Mann, der ein grosses und bekanntes Unternehmen hier in Berlin geführt hat. Er strahlt Macht und Stellung aus, ist immer proper gekleidet, vergisst niemals das kleine passende Taschentüchlein für die Brusttasche und schreitet durch das Haus, kein Hin- und Hergerenne hier, aber jetzt tropfen die Macht – und seine Kilos – gerade von ihm ab. Er wird nur dünner und dünner und die Sackos sind schon viel zu gross und wo ist der MÄCHTIGE MANN abgeblieben? Das gibt mir doch ein bisschen Muttergefühle.. Obwohl das passende kleine Taschentüchlein – das sitzt immer noch perfekt – aber die Schulterposter hängen lose im Niemandsland herunter, dort wo früher eine starke Schulter vorhanden war, gegen die man sich in schweren Stunden wahrscheinlich lehnen konnte.

    Und andere wie ich dann? Sie packen ein Kilo nach dem nächstend ran und nix passt mehr (ok, alles NEU – HURRA!!) und dabei esse ich nicht viel denn das Essen hier ist nicht so dass ich Teller nach Teller verschlingen möchte. Und meine Kilos – sie sitzen dort wo sie leider sitzen – knallfest und gehe nicht davon aus, dass ich jetzt mehr Macht ausstrahle. Das Leben ist manchmal ungerecht. Wie wäre es wenigstens mit etwas mehr Macht für die rundliche Oma?? ODER???

    Schon wieder eine Idee

    Jetzt habe ich wieder eine neue Idee – mein Tai Chi gefiel den Damen und Herren nicht „was ist denn das??? Kennen wir nicht, wollen wir nicht, machen wir nicht“ und wir haben ja einen fantastischen Garten, gross und prächtig und ein schöner Weg schlängelt sich da durch. Der Weg wird fleissig von mehr oder weniger gehbegabten Mitbewohnern genutzt – die Rollatorkaravane ist jeden Tag unterwegs und wie lustig ist es nur wie eine Maus in einem Drehrad immer wieder im Kreis herumzulaufen – und dachte, dass man ja so etwa 5 Sportgeräte (für Draussen) aufbauen könnte, so dass man kurz aus dem Mausrad steigt und statt dessen auf dem Gerät vielleicht Beine oder Arme trainiert, denn gerade die Beinabteilung ist ja unser wunder Punkt, weil wir ständig hinfallen und unsere zerbrechlichen Hüften zermalmen.

    Ich finde die Idee sehr gut aber ich sehe jetzt schon die skeptischen Gesichter „Nee aber man kann sich ja verletzen..“ aber die Geräte sind ja fest montiert und ich möchte die- oder denjenigen von uns sehen, die/der so viel Kraft hat, nächstes Argument „Aber es können ja Leute von auswärts kommen und die Geräte nutzen!“ Oh Schreck – das geht natürlich GAR NICHT.. Hilfe.. aber dann kommt Argument Nummer 1 das in diesem Land IMMER kommt: „Welche Versicherung käme für einen Unfall auf“?? Am liebsten würde man gleich die Datensicherheit gleich hinterherschieben, denn das ist das Argument, das ALLES in diesem Land killt. Am Montag haben wir die nächste Versammlung und ich werde es vortragen, aber ehrlich, glauben tue ich nicht daran.. Aber man soll ja seine Illusionen nicht verlieren, gell..

    Bild Sophie Herken

    Was ist denn das hier?

    Jawollll das ist eine kleine ganz normale Kastanie und sie gibt mir die Hoffnung auf ein Leben nach der Zeit mit +30 Grad. Es gibt auch ein Herbst und dann garantiert keine 30 Grad mehr – hoffentlich. Solche verwirrte Gedanken kann man bekommen wenn man mitten im Asphalt hockt und von einem Strand und von dem Wasser leider nur – neidisch – träumen kann. Also es gibt ein Leben danach! Na warte!!