Bei uns – und vielleicht in allen Altersheimen – herrscht die absolut totale Panik davor, das Wort TOD auszusprechen!! Und dabei wissen wir doch alle, dass wir nur mit den Füssen zuerst hier rauskommen, oder- es sei denn, ich kann eines Tages die Miete nicht bezahlen, dann komme ich mit dem Kopf zuerst raus (und lande bei der Wohnungsnot in Berlin unter einer Brücke – super Vorstellung…) Ich jedenfalls möchte gerne Klarheit haben und bin schon seit vielen Jahren, seit meiner ersten Krebserkrankung (denn damals war ich sicher, dass ich hingerafft werde..), Mitglied einer Gesellschaft, die über den freiwilligen Tod informiert. Und vor einiger Zeit habe ich mit grossem Erstaunen festgestellt, dass über den assistierten Freitod (hört sich für viele Leute scheinbar besser an als Selbstmord = Eigenbetrug aber mir wurscht) so gut wie überhaupt nicht aufgeklärt wird – ist absolut pfui- , denn die meisten wissen nicht, dass das in Deutschland möglich ist. Liebe Schweiz – ihr habt jetzt viiiel Kundschaft verloren! Ich gehörte bis vor einem Jahr zu diesen Ungläubigen.
Jetzt bin ich aufgeklärt und beruhigt, denn solange ich nicht dement bin, kann ich selbst entscheiden und ein Arzt und ein Jurist (Bürokratie bis zum letzten Atemzug..jawolll) treten hier an und schwupps ist die Sache erledigt. Ich muss nur die Infusion selbst öffnen können und muss mich nicht vor der S-Bahn oder von der Brücke werfen – macht eh nur Schweinerei – , mich nicht zu Tode hungern (würde bei mir eh niemals klappen..) sondern fein säuberlich einfach einschlafen. Ist das nicht wunderbar? Einziges Problem ist es, den Kindern meinen Wunsch klar zu machen, sie finden das wohl teilweise nicht so toll, aber was nützt ihnen eine alte Oma, die nur im Sessel sitzt und gaga ist und darf man bei 80+ nicht mal ein bisschen müde sein?
Nun jedenfalls gehe ich jetzt auf die Barrikaden und möchte hier bei uns über diese neue Gesetzeslage informieren, denn vielleicht hockt noch irgendwo jemand, der/die diesen Weg lieber wählen würde als den ganzen Tag in der Pflegeabteilung schlafend am Esstisch zu sitzen. Aber wir sind noch nicht so weit ,dass diese Informationen verteilt werden aber manchmal bin ich doch nicht abzuwimmeln – mal sehen, wie es ausgeht..

Liebe Cecilia, was für ein interessantes Thema. Und so wie die meisten Menschen nicht über Krebs sprechen (betrifft mich doch nicht), spricht man auch nicht über den Tod (betrifft uns aber alle). Aber über einen assistierten Freitod habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, aber über den Tod sicher. Ich hatte mir schon überlegt, auf meinem Grab eine Hortensie zu haben. Ich liebe Hortensien. Andererseits brauchen die viel Wasser und ich möchte nicht, dass meine Kinder jeden Tag zum Friedhof müssen, um zu gießen. Also möchte ich eine Urnenbestattung und ein hübsches kleines Urnengrab mit einer schönen Platte drauf. Für meinen digitalen Nachlass habe ich sogar ein Testament geschrieben. Der Tod ist jetzt nicht jeden Tag Thema bei mir, aber man sollte sich früh genug Gedanken machen und drüber sprechen.
Liebe Grüße
Gudrun
Ja Gudrun, ich habe mir auch schon viele Gedanken gemacht und bin nicht depri oder verzweifelt – nur realistisch und für mich ist es ein Horrorgedanke, dass ich so langsam hinsterbe. Wenn schon mit Pauken und Trompeten! Habe auch schon alles festgehalten aber andererseits wenn ich tot bin bin ich tot und dann ist es mir egal wo sie mich verscharren!