Heute traf ich endlich die Nachbarin, die ich ansonsten rückwärts sitzend mit Karacho in den Speisesaal schiebe. Das heisst, s i e sitz rückwärts, nicht ich.. Wir düsen an der Rollatorkaravane vorbei und heute gab es ja auch das Salatsbuffet och da ist der Run größer als sonst aber die anderen weichen respektvoll zur Seite wenn wir vorbeidüsen, um auch hier den pole position einzunehmen. Wir sind die Sieger!! Ich habe sie gefragt, ob es ihr gut ginge und ja, das tat es. Gott sei Dank! Es ist nicht so selbstverständlich, dass man sich hier immer wiedersieht. Der Krankenwagen hält öfters vor der Tür und ich nehme an dass das schwarze Auto, das die Särge holt, rücksichtsvoll in die Garage fährt. Wir wollen es ja nicht so genau wissen obwohl wir alles wissen, dass wir auch mal dran sind aus der Garage verfrachtet zu werden.
Ich hätte ja nie gedacht, dass man sich an das Wohnen hier gewöhnen könnte. Ich komme aus einem jungen, lebhaften, Kiez und nur mit „alten Leuten“ umzugehen? Mann och Mann, ich werde ja selbst demnächst 80.. also wer bin ich zu lästern.. Ich habe hier viele Menschen kennen gelernt, die klug, erfahren, witzig sind und mit denen man sich wunderbar unterhalten kann. Klar, es gibt auch die „Griesgramen“ die nie grüssen, lächeln oder was sagen, wenn ich an ihnen vorbeidüse (soweit ich das kann, aber im Vergleich bin ich schon schneller..). Was es alles für Schicksale gibt! Und dazu kommt das Personal, das ausgesprochen höflich und zuvorkommend ist, so dass sogar kleine ich aus dem Kiez Gesundbrunnen mich wie im Luxusland fühle..
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