Vor einigen Tagen war es wieder so weit: ich räumte nach einem sehr netten Besuch die Sachen vom Balkon, laufe mit der Wasserkaraffe in der rechten Hand und gehe ich in Richtung Küche (oder das was eine minimalistische Küche ist..) und stürzte nach vorne wie die morsche Kiefer in der Brandenburgischen Erde, schlage den Kopf gegen die Bettkante und die Karaffe in der rechten Hand geht natürlich in tausend Scherben kaputt und mit dem Druck auf einer Glasscherbe gelingt es mir, den Daumen fast abzuschneiden. – aber nur fast.. Als Blutverdünnermensch blute ich wie ein Schwein und halte mehrere Handtücher um meinen Kopf und Hand. Ich fahre runter in die Pflegeabteilung, um zu fragen, ob sie der Meinung sind, dass es genäht werden muss und man schaut sich die Wunde an, sagt, oh, ah, oh weie und beobachtet interessiert den nackten Knochen, den man sehen kann – igitt -, und sagt dass es unbedingt genäht werden muss und ehe ich protestieren kann, wird der Krankenwagen gerufen, ich protestiere und sage ich kann doch ein Taxi nehmen, da wir tagtäglich in der Presse hören dürfen, wie überlastet der Rettungsdienst ist und die kleine Oma möchte die feschen Jungs und Mädels nicht unnötig stören.
Im Krankenhaus warte ich 8 Stunden. Sitze auf einem äusserst ungastlichen harten Holzstuhl und schiele neidisch zu den Bahren, auf denen die anderen liegen dürfen. Hätte gern ein kleines Nickerchen gemacht. Das Nähen war nicht schlimm, die Betäubung war um so schlimmer und dass die Nase gebrochen ist, das kehre ich gerne unter den Teppich.
Ich lasse ein Taxi rufen um nach Hause zu fahren und obwohl ich 177 gross bin und einige Kilos zu viel habe, sieht der Fahrer mich nicht . Ja, ja, ich weiss, Frauen über 40 werden nicht mehr gesehen aber ich wedele wie eine Mühle. Dann sieht er mich doch, lädt mich ein, vergisst meine Tasche, anhalten, zurück. Dann wird seine Brillen gesucht, alle Fächer auf und zu, der zu den Jahren gekommene Fahrer hat ganz klar meine Altersgrenze überschritten, aber findet Gott sei Dank die Brille am Ende, setzt sie drauf und macht einen heftigen Start in die dunkle Nacht. An der Scheibe zwischen Fahrer und Passagiere hängt ein riesengrosses Schild von einem Rechtsanwalt, der Werbung für sich macht – spezialisiert auf Verkehrsunfälle.. Gut so wissen, so wie der Fahrer fährt.. Ende gut – alles gut..
ps. ich bin zu Hause angekommen aber frage mich, ob es nicht eine Atersgrenze für Taxifahrer geben sollte..
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