In den letzten Tagen hatten wir zwei Weihnachtsfeier (bei fast 500 Leuten muss aufgeteilt werden). Von Personal rührend und bis zu Selbstaufopferung inszeniert, unser Koch war zur absoluten Höchstform aufgelaufen, er sah auch echt geschafft aus, es glitzerte hier und dort an den Tischen und an der Kleidung – also sehr festlich. Temperatur kurz unter dem Kochpunkt aber was solls? Als Höhepunkt trat ein junges Kammerorchester auf und es fiedelte fleissig aber Kammermusik ist nicht jederfraus Ding – jedenfalls nicht meins. Die einzelne Geige wird solo bearbeitet und eigentlich sind Geigen nur in grösserer Mehrzahl für mich geniessbar. Die Jungmusiker spielten fleissig (ob gut oder schlecht kann ich nicht sagen, bin total unmusikalisch..) und wir sassen andächtig davor und ich dachte daran dass Weihnachten so unterschiedlich gefeiert wird obwohl wir so nahe an einander leben. Hier in Deutschland ist es eine sehr getragene und ernste Veranstaltung, ernst und doch etwas düster. Wir oben im heidnischen Skandinavien wir sind wohl doch etwas düsterbefreiter (oder heidnischer?), der Baum muss mitten im Raum stehen so dass man rings herum tanzen kann und die Tänze und die Lieder sind noch heidnischer. Obwohl wir Stille Nacht auch auf Schwedisch können.. In Deutschland ist es etwas ernstes und die Lieder sind Psalmen die getragen und ernst gesungen werden. Hier ist nix mit Herumgehopse, Lachen etc. Als Höhepunkt sangen wir dann alle Stille Nacht und dann herrschte auch Stille Nacht. Also irgendwie mag ich doch meine heidnische Heimat.. Bild Sophie Herken

Liebe Cecilia,
mir ist das Weihnachtsfest hier auch immer zu ernst, zu feierlich und zu getragen. In Skandinavien, das stelle ich mir schön vor. Ich bin ehrlich gesagt immer froh, wenn nach Neujahr der normale Alltag wieder beginnt. Ich wünsche dir und deinen Lieben ein schönes Weihnachtsfest und freue mich, auch im nächsten Jahr von dir zu lesen.
Liebe Grüße
Gudrun