Ich begleite – ganz freiwillig – hier im Altersheim eine Bewohnerin auf ihrem letzten Weg; das war eine der ersten, die ich hier kennen lernte. Sie hat eine nicht gut ausgehende Diagnose bekommen (es sei denn man glaubt an Wunder..) und ist nur ein Schatten, von dem was sie mal war. Sie ist sehr fordernd, sehr ungeduldig (sogar mehr als ich und das will was heissen), will dies nicht und jenes doch und äussert das sehr, sehr deutlich. Also eine höchst schwierige Person aber im Herzen gut. Sie hat leider eine Diagnose, die sich nicht gut anhört, ist auf die Hälfte abgemagert aber aufgeben? NIEMALS! Sie beschwert sich bei mir wehement darüber dass sie kein Frühstück bekommen hätte – ist ja nicht schön und ich runter zu den organisierenden Ladies. Was? Kein Frühstück? Was?? Sie hat doch vor Tagen den Frühstücksservice abbestellt.. stöhn, seufz, wieder hoch und der Dame dies verklickern. Lahme Antwort: „Ach so“ (nachdem sie voher Haus und Hof und die ganze Welt deswegen verklagen wollte) und schon war der Frühstückskrieg erledigt. Sie sieht Gespenster, dort wo ich keine sehe, und ich bin doch etwas betroffen. Endet das Leben wirklich so? Einsam im Chaos (es darf nichts weggeworfen werden und bei einer Wohnung mit 32 qm kann das ziemlich schrecklich werden)? Gespenster überall? Ich bin für meinen Plan und die neue Gesetzgebung sehr dankbar und hoffe dass alles dann klappt. (Bild Sophie Herken)

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